Una semana con mucha musica y muchas palabras en espanol

23. September 2019

Von unserem Apartment aus hören wir am späten Donnerstagabend ein rhythmisches Trommeln in den benachbarten Straßen. Es scheint näher zu kommen und lauter zu werden. Eine WhatsApp von Carlos: Hey Amigos es ist spät, ja stimmt so 23:00 Uhr oder so, aber das müsst ihr euch anhöhren. Candombe in der Maldonado, also direkt vor unserer Tür. Ok, also Jacke über und raus. Candombe ist urugayisches Kulturgut mit afro-lateinamerikanischen Wurzeln. Der typische Rhythmus entsteht durch Trommeln in drei verschiedenen Tonhöhen, geht ins Blut und lässt einen nicht mehr stillstehen. Eine Gruppe von 20- 30 Trommlern zieht durch die Straße, dazu gehören Tänzerinnen, die vor den Candobe zu der elektrisierenden Musik die Hüften kreisen lassen und die Gruppe Zuschauer, die einfach mit dem sich langsam fortbewegenden Trupp weiter zieht. Ausgelassen und mit dem Geruch von Marihuana in der Luft, ist hier in Uruguay übrigens legal, geht es um ein paar Ecken. Zum Finale bilden die Candombetrommler einen Kreis und nehmen die Tänzerinnen in ihre Mitte. Beide geben nochmal alles.  Herrlich! und dann ist die Übungssession dieser Candombegruppe zu Ende und alles löst sich wieder auf, entspannt und fröhlich und mit einem Lächeln im Gesicht. Candombe gehört na klar zum Karneval. Einen kleinen Vorgeschmack bekommen wir ein paar Tage später bei einer Candombe Veranstaltung von mehreren Candombe Gruppen im Rodo Park.


Und auch an diesem Wochenende gab es im Rodo Park wieder Musik. Die ganze Woche ist überhaupt die ganze Stadt schon völlig aus dem Häuschen. Frühlingsferien und das Wetter, blauer Himmel und strahlender Sonnenschein füllen die Parks, die Rambla und die Strände. Die städtischen Freizeitparks mit Karussels und die Verkäufer von Zuckerwatte und gebrannten Mandeln haben Hochkonjunktur. Zum Frühlingsanfang dann "Bailar la Primavera" mit Tango, Salsa, Livemusik ...


Ach, und was haben wir noch gemacht. Wir haben ganz fleißig Spanisch gelernt. 7 Tage a 4 Stunden haben wir in der Escuela Herradura  Juan, Mathias und Maribel zur Verzweiflung gebracht.  Nette deutsche Lerngruppe mit Loredana, die wir bestimmt nochmal wiedersehen. Sie wird mit ihrem Freund und einem Bulli ebenfalls auf der Panamericana unterwegs sein. Und der Hund war auch dabei und gibt jetzt schon auf "Hola" Pfötchen.  Und dann haben wir uns heute im Park mit einem 4- jährigen Mädchen unterhalten und festgestellt unser Spanisch-Niveau liegt wohl noch deutlich darunter. Es wird langsam mit dem Spanisch, aber sehr sehr langsam und wir werden es brauchen. Wie schnell enden Gespräche, die nur auf Spanisch geführt werden können, wie lang die Warteschlange im Eisladen wird, wenn ich nicht mal mein Eis richtig bestellen kann, hab ich schon erlebt oder man sich für die Wäscherei zwar den ersten Satz zurechtgelegt hat und bei der Rückfrage der freundlichen Dame schon wieder 3 Fragezeichen im Kopf aufleuchten.
Ach und am Freitag ist die Grande Francia im Hafen eingelaufen. Wir haben gleich ganz aufgeregt zwei Fahrräder ausgeliehen und sind hingedüst. Klar am Wochende bekommen wir das Womo nicht aus dem Hafen, das ist Montag unsere Aufgabe. Aber wir wollten so gerne einen kleinen Blick auf das Schiff und evtl. auf das Womo erhaschen. So stehen wir am Zaun hinter einem Parkplatz und sind schon etwas ergriffen bei dem Anblick des Schiffes. Das Womo ward nicht gesehen. Drückt uns die Daumen für Montag!