Küste und Gaucholand

12. Oktober 2019

Wir wissen gar nicht wo wir anfangen sollen bei so vielen Dingen, die wir in den letzten beiden Wochen gesehen haben. Es ging entlang der Küste über Piriapolis mit mondänem Charme, vorbei am angesagten modernen Punta del Este, wo die schönen und reichen ihre Ferien verbringen und eine Hand aus dem Sand ragt. Eine Nacht unterm Leuchtturm von Jose Ignacio und einige Nächte in noch sehr winterlich verballerten Orten mit Hippieflair. Das Wetter gibt sich frühlingshaft launisch.
Danach biegen wir ins Hinterland ab. Pisten fahren durch hügeliges Farmland, Rinder und Schafe bis zum Horizont. Ich bin begeistert als wir die ersten Gauchos sehen. Einen Poncho übergeworfen gegen den Regen und natürlich auf dem Pferd unterwegs. Sie winken freundlich zurück. Und dann kommen wir zufällig an einem Rodeo vorbei. Natürlich stoppen wir und mischen uns unter die Zuschauer, die auf Klappstühlen rund um den Platz sitzen. Immer wieder werden Pferde mit fliegender Mähne und im gestreckten Galopp von den Gauchos in die Arena gebracht. Sie werden angebunden, ihnen werden die Augen verbunden und ein Gaucho auf ihrem Rücken platziert. Man geht nicht zimperlich mit den Tieren um. Die Pferde geben alles, um die nervige Last auf dem Rücken loszuwerden und der Applaus ist groß, wenn der Gaucho lange aushält und eine gute Show bietet. Das Ganze wird fortwährend von einem älteren Herrn moderiert, manchmal verfällt er dabei in Gesang und seine Stimme scheint schon etwas angeschlagen von der Dauermoderation des Tages. Natürlich gibt es ein ordentliches Feuer für jede Menge gegrilltes Fleisch und so einiges an Bier geht auch durch. Wir müssen uns am Ende sputen noch vor dem dunkelwerden unseren Stellplatz für die Nacht zu suchen.